Pflege der Akustikgitarre – Teil 1 (die Version für zu Hause)

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Wir lieben unsere Gitarren und hoffen, dass wir viele Jahre Freude an ihnen haben werden. Das bedeutet auch, dass wir uns um unsere Instrumente kümmern und sie instand halten müssen. Zum Glück gibt es ein paar einfache Dinge, die du zu Hause tun kannst, damit deine Gitarre jahrelang gut spielt. Hier sind einige Tipps und regelmäßige Wartungsarbeiten, die du mit wenig bis gar keinem Spezialwerkzeug durchführen kannst.

(Für einige Dinge brauchst du die Hilfe eines Geigenbauers, aber das behandeln wir in einem anderen Artikel).

Halte deine Gitarre an einem guten Platz

Gitarren bestehen aus Holz, das durch die Umgebung, in der es sich befindet, manchmal stark beeinflusst werden kann. Eine der besten Wartungsarbeiten, die du machen kannst, ist, deine Gitarre am richtigen Platz in deinem Haus aufzustellen.

Du solltest vor allem Orte vermeiden, an denen die Gitarre plötzlichen Temperaturschwankungen ausgesetzt ist. Bewahre deine Gitarre also nicht in der Nähe von Heizungen, Heizungsschächten, Klimaanlagen oder in der Nähe von Dingen auf, die regelmäßig heiß oder kalt werden. Wenn du sie in der Nähe eines Fensters aufbewahrst, riskierst du außerdem, dass die Sonne die Lackierung angreift (ähnlich wie Gitarren, die zu lange im Schaufenster eines Gitarrenladens hängen, sich verfärben). Außerdem solltest du extreme Temperaturen so weit wie möglich vermeiden (z. B. wenn du deine Gitarre im Winter stundenlang im Kofferraum deines Autos aufbewahrst).

Wenn du dein Instrument an einem solchen Ort findest, musst du es erst wieder akklimatisieren lassen, bevor du es benutzen kannst. Bewahre die Gitarre in einem Raum mit normaler Temperatur in ihrem Koffer für die gleiche Zeit auf, in der sie extremen Temperaturen ausgesetzt war (wenn sie also fünf Stunden lang bei -20 Grad Celsius im Kofferraum eines Autos lag, lass sie fünf Stunden lang in ihrem Koffer in einem Raum). Öffne die Kiste NICHT, denn durch den Luftzug kann sich das Holz ausdehnen oder zusammenziehen, was zu Rissen in der Oberfläche führen und möglicherweise Verstrebungen, Brücken usw. beschädigen oder lösen kann.

Luftfeuchtigkeit

Gitarren sind am besten bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 45-55%. Wenn du über einen längeren Zeitraum zu viel oder zu wenig Feuchtigkeit ausgesetzt bist, kann das zu Schäden führen. Eine niedrige Luftfeuchtigkeit kann dazu führen, dass das Holz austrocknet und Risse bekommt oder dass die Leimfugen nicht mehr halten. Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit ist ebenso schlecht, da sie das Holz aufquellen lässt. Das Instrument wird dadurch zwar nicht zerbrechen, aber es kann Beulen verursachen, die Klammern aufspringen lassen und auch die Klebeverbindungen beeinträchtigen.

Zum Glück gibt es verschiedene Produkte, die dafür sorgen, dass deine Gitarre im Koffer die optimale Luftfeuchtigkeit hat, wie z.B. das Humidipak-System von D’Addario.

Dies und die optimale Temperatur sind zwei der besten Dinge, die du tun kannst, um deine Gitarre in Form zu halten.

Wechselnde Saiten

Eine der einfachsten und besten Methoden, um den Klang deiner Akustikgitarre zu erhalten, ist der regelmäßige Saitenwechsel. Neue Saiten haben einen Glanz und einen Knackpunkt, der eine Gitarre zum Singen bringt. Das lässt jedoch mit der Zeit nach, wenn die Saiten alt und schmutzig werden. Alte (oder tote) Saiten verlieren auch ziemlich an Stimmstabilität, wenn sie ihre Lebenszeit überschritten haben.

Wie lange halten die Saiten? Nun, das hängt davon ab, wie viel du spielst und wie die Chemie zwischen euch ist. Wenn du viel spielst, nutzen sich die Saiten schneller ab. Was die Chemie angeht: Wenn du schwitzige Hände hast, werden die Saiten mit der Zeit schmutzig (und korrodieren sogar). Um dem entgegenzuwirken, kannst du dir vor dem Spielen die Hände waschen oder zu einer beschichteten Saite (z. B. Elixr-Saiten) wechseln.

Den Hals und die Bünde sauber halten

Wenn du die Saiten wechselst, solltest du die Gelegenheit nutzen, um sicherzustellen, dass deine Bünde und dein Griffbrett sauber und geölt sind.

Auf den Bünden kann sich beim Spielen eine Menge Schmutz und Dreck ansammeln. Zum Glück ist die Reinigung ganz einfach: Wische den Dreck mit einem feuchten Tuch weg. Wenn es besonders hartnäckig ist, kannst du sehr feine Stahlwolle (#0000) verwenden, um das Griffbrett zu schrubben; achte nur darauf, dass du beim Reiben parallel zu den Bünden gehst.

Du kannst dir auch die Zeit nehmen, das Griffbrett ein- oder zweimal im Jahr zu ölen, um das Holz mit Feuchtigkeit zu versorgen und es optimal aussehen zu lassen. Du kannst dafür spezielle Öle im Gitarrenladen kaufen oder einfach normales Mineralöl aus der Apotheke verwenden. Gib einfach eine kleine Menge auf ein sauberes Tuch, reibe es auf das Holz und lass es trocknen (eventuell musst du überschüssiges Öl entfernen, wenn es nicht ganz einzieht).

Alles im Griff haben.

Gitarren vibrieren. Wenn wir sie spielen, lieben wir den Klang und das Gefühl des Holzes, das sich auf uns bewegt. Das bedeutet aber auch, dass du mehr auf Dinge achten musst, die aufgrund dieser Vibrationen wackeln, klappern und schließlich wegrollen können. Manchmal werden die Dinge einfach locker.

Der Gurtpin kann ziemlich berüchtigt sein, denn er trägt das Gewicht des Instruments und muss außerdem mit einem Gurt zurechtkommen, der sich ziemlich viel bewegt. Überprüfe den Stift von Zeit zu Zeit, um sicherzustellen, dass er fest sitzt; das Letzte, was du willst, ist, dass sich die Gitarre während eines Auftritts löst. Wenn der Stift locker ist, reicht manchmal schon ein Dreh mit dem Schraubenzieher aus. Achte aber darauf, dass du nicht zu fest anziehst, denn sonst kann das Holz brechen oder das Loch ausreißen.

Stimmgeräte sind ein weiteres Teil, das von Zeit zu Zeit locker klappern kann. Wenn es die Getriebeabdeckung auf der Rückseite der Kopfplatte ist, brauchst du manchmal nur einen Schraubenzieher zu drehen. Allerdings sollte auch hier die gleiche Vorsicht walten wie bei der Stecknadel. Ein weiteres Teil, das sich lösen kann, sind die Muttern, mit denen die Stimmwirbel in der Kopfplatte befestigt sind. Wenn sie sich lösen, ziehst du sie am besten mit einem kleinen Schraubenschlüssel wieder fest.

Wenn du einen Stift oder ein Schraubenloch ausreißt, kannst du es mit der Zahnstocher-Methode versuchen, um es wieder zu befestigen. Dafür brauchst du Zahnstocher und Kleber. Entferne die Schraube, fülle das Loch mit Kleber, stopf das Loch mit einem Zahnstocher oder zwei und lass es trocknen. Schneide das überschüssige Holz der Zahnstocher vorsichtig ab, so dass das Loch bündig mit dem Körper ist. Dadurch erhält die Schraube etwas mehr Holz, in das sie sich verbeißen kann, was zu einem festen Sitz beiträgt.

Den Nacken gerade halten

Die Chancen stehen gut, dass deine Gitarre mit einem Halsstab ausgestattet ist, der dafür sorgt, dass der Hals schön und gerade bleibt. Dies geschieht, indem er dem Zug der Saiten eine Gegenspannung entgegensetzt und den Hals nach hinten drückt. Abhängig von den Bedingungen, der Feuchtigkeit, der Zeit usw. kann der Nacken manchmal zu weit nach hinten oder zu weit nach vorne wandern. Wenn du zu weit nach hinten gehst, stoßen die Saiten an die Bünde und verursachen beim Spielen schnarrende Geräusche. Wenn du zu weit nach vorne gehst, ist die Saitenlage höher als normal.

Wenn du deinen Hals gesegnet hast (indem du an der Griffbrettkante entlang schaust, um zu sehen, ob der Hals gerade oder gekrümmt ist), kannst du feststellen, ob du die Stange festziehen (mehr Spannung) oder lockern (weniger Spannung) musst. Die Einstellung folgt der “Links-loos-rechts-rechts-Regel”, aber sei vorsichtig. Am besten machst du eine Vierteldrehung nach der anderen und lässt dem Nacken ein paar Minuten Zeit, sich anzupassen und zu entspannen. Beobachte deinen Nacken während dieser Übung ständig, um zu sehen, wie sich der Nacken anpasst. Mach einfach ein bisschen auf einmal, bis der Hals da ist, wo du ihn haben willst.

(Denke daran, dass du den Stab nicht weiter eindrücken darfst, als er gehen kann! Du willst nicht die Reparaturrechnung für einen gebrochenen Halsstab bezahlen).

In Teil 2 werden wir uns einige fortgeschrittene Wartungsarbeiten ansehen, für die du vielleicht einen Geigenbauer konsultieren musst. Bis dahin: Spiel weiter!

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